Fokus 2023 Ab 15 J.
Länge: 68 Minuten
Format: DCP, mp4
Gebühr: 90 € & ggf. Versand

Verleih

Deutsche Kinemathek –
Museum für Film und Fernsehen
Potsdamer Straße 2
10785 Berlin

Diana Kluge
disposition@deutsche-kinemathek.de
Tel.: 030/300903-32
Die Deutsche Kinemathek stellt zum KURZFILMTAG 2023 neu digitalisierte Arbeiten des Literarischen Colloquiums Berlin (LCB) vor. Das LCB feiert in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen und damit auch die Gründung einer Filmabteilung, in der Wechselwirkungen von Literatur und Film neu ausgelotet wurden. Im herrlich unbestimmten Schwebezustand sind viele dieser Arbeiten, die sich einer gängigen Zuordnung und alten Rezeptionsgewohnheiten verweigern.

George Moorse, Helmut Herbst und Robert van Ackeren sind nur einige Namen, denen diese speziellen Produktionsbedingungen als Katalysator für ihre filmische Entwicklung dienten. Mitte der 1990er Jahre wird die Filmabteilung geschlossen und hinterlässt ein facettenreiches Gesamtwerk von mehr als 60 Experimental-, Spiel- und Dokumentarfilmen, deren Wiederentdeckung unbedingt lohnt. Das vorliegende Kurzfilmprogramm zeigt drei Filme aus der Anfangszeit und stellt in zwei weiteren Filmen die Arbeit von Wolfgang Ramsbott vor, der von 1964 bis 1982 die Leitung der Filmabteilung am LCB übernahm.

Ein Trailer mit Einblicken in die Filme gibt's hier zu sehen.

Altersempfehlung: Ab 15 J.
Ein Mann mit Mütze lächelt und zwinkert. An seiner Mütze sind Gänseblümchen befestigt.
© Deutsche Kinemathek

In-Side-Out

George Moorse | BRD 1964| 16 min
Experimentalfilm | Sprache: Deutsch oder Englisch

Der erste Film des LCB und des Beat-Poeten George Moorse zeigt spielerisch, wie fulminant eine Verbindung von Literatur und Film funktionieren kann. Ein Film wie ein bunter Versuchsballon. Alles wird gedreht, alle spielen mit. Ein Mann sieht eine Frau vor einer S-Bahn-Haltestelle und verliebt sich. Ein episodenhafter Reigen nimmt Fahrt auf und wirbelt mitten durch die Straßen von Berlin und das LCB, die
beide als Kulisse für Gegenwart und Vergangenheit dienen.

Eine Nahaufnahme eines Mundes mit rot geschminkten Lippen. Die Zunge leckt an einer Briefmarke, auf der ein chemisches Molekül abgebildet ist.
© Deutsche Kinemathek

Abends, wenn der Mond scheint

Helmut Herbst | BRD 1965 | 19 min
Experimentalfilm | Sprache: Deutsch | Untertitel: Englisch

Der zweite Film aus der Filmabteilung des LCB widmet sich mit viel Tricktechnik und Ironie der klassischen Heiratsannonce. Die Kennenlernphase zweier Personen vom ersten Brief bis zum Treffen wird durchexerziert und ad absurdum geführt.

Fünf Männer fahren auf Fahrrädern, an den Fahrrädern ist je ein beschriftetes Schild befestigt. Auf den Schildern steht DER, HEIM, KUSS, LI und CHE.
© Deutsche Kinemathek

Anfangszeiten

Christian Bau, Wolfgang Ramsbott, Holger Meins, Harald Ortlieb, Jürgen Drese, Rainer Sellmer | BRD 1966 | 12 min
Experimentalfilm | Sprache: Deutsch | Untertitel: Englisch

Zuhören und Zusehen, wie aus vorgetragenen Anfangszeiten von Filmvorführungen Poesie in der Stadtlandschaft wird.

Drei anthropomorphe Skulpturen. Die vordere Skulptur liegt in einem Rad.
© Deutsche Kinemathek

Die Schleuse

Wolfgang Ramsbott | BRD 1962 | 11 min
Experimentalfilm | Ohne Dialog

Wolfgang Ramsbott drehte mit dem Tänzer und bildenden Künstler Harry Kramer einige Experimentalfilme. Kramers Skulpturen und Marionetten, die er aus Fundstücken zusammenbaute, werden dabei immer wieder zu Hauptfiguren. Meist vor realem Hintergrund gefilmt und mit Jazzrhythmen versehen, entstehen apokalyptisch anmutende Landschaften und Szenarien die faszinieren.

Ein Mann mit Sonnenbrille tanzt neben Industriebauten.
© Deutsche Kinemathek

Sackgasse

Wolfgang Ramsbott | BRD 1963 | 10 min
Experimentalfilm | Ohne Dialog

Industrielandschaft: Stumme Gebäude, Leitern, Silos, Güterwaggons und Dreck. Mittendrin findet sich Bewegung. Ein Tänzer (Harry Kramer) macht sich das Areal zu eigen und eröffnet Interpretationsspielräume vielfältiger Art.