Kompass der Erinnerung
In den zwei Kurzspielfilmen, die bei Berlinale Shorts ihre Premiere feierten, versuchen die jungen Menschen ihren Platz in der Gegenwart zu finden, die bereits geprägt ist von einer Vergangenheit, auf die sie keinen Einfluss hatten.
"Further and Further Away" erzählt von einem Geschwisterpaar, dessen indigenes Heimatdorf in Kambodscha wegen des Baus eines Staudamms überflutet wurde. Den Bruder zieht es weiter in die große Stadt, die Schwester möchte bleiben, um es den Seelen der toten Eltern zu ermöglichen zur Ruhe zu kommen. Beide haben ihre eigene Herangehensweise, sich von dem Ort zu verabschieden, den sie ihr Zuhause nennen. In "Imfura" fährt ein junger Mann, Gisa, in das Dorf seiner Mutter, die während des Genozids in Ruanda verschwand. Da er sie nie kennengelernt hat, will Gisa verstehen und sich erinnern. Er spricht mit denen, die geblieben sind und steht in den Ruinen des Hauses, das sie ihm hinterlassen hat. "Imfura" gewann 2018 einen Silbernen Bären.
Die Regisseure Polen Ly aus Kambodscha und Samuel Ishimwe aus Ruanda sind anwesend für ein anschließendes Publikumsgespräch. Anna Henckel-Donnersmarck, Leiterin der Berlinale Shorts, führt durch das Programm.
Die Veranstaltung "Berlinale Spotlight: Berlinale Shorts" findet in Kooperation mit dem Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung sowie dem European Film Market (EFM) statt.
https://www.flucht-vertreibung-versoehnung.de
veranstaltet von:Berlinale Shorts & Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung & Versöhnung & European Film Market (EFM)